„Steht die Brandmauer der CDU zur AfD?“ und „Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD“ – so lauteten vor der Wahl in Sachsen-Anhalt die Schlagzeilen. Während die erste Frage mit einem klaren „Ja“ beantwortet werden kann, erwies sich das zweite Szenario als Rechenfehler einiger Demoskopen. Das liegt zum einen daran, dass die CDU mit Reiner Haseloff einen erfolgreichen und beliebten Ministerpräsidenten ins Rennen geschickt hat. Das liegt aber vor allen Dingen daran, dass Haseloff sich klar und deutlich gegen die AfD abgegrenzt und diesen Kurs auch gegen Widerstände beibehalten hat. Das hat dazu geführt, dass die CDU der Konkurrenz enteilt ist. Knapp 37 Prozent der Wählerstimmen und rund 16 Prozentpunkte Vorsprung auf die zweitplatzierte AfD sprechen eine deutliche Sprache. Wer einen Rechtsruck verhindern will, der muss CDU wählen – das haben die Wähler verstanden und ihren Willen auf dem Wahlzettel deutlich zum Ausdruck gebracht. Da nutzte auch der Versuch von AfD-Chef Chrupalla am Wahlabend nichts, den rechten Markenkern seiner Partei zu übertünchen. „Der Wähler hat stark konservativ-bürgerlich gewählt“, sagte er mit Blick auf CDU und AfD und brachte eine Koalition der beiden Parteien ins Spiel. Und die Linken-Vorsitzende Hennig-Wellsow vergaloppierte sich, indem sie CDU und AfD als „rechte Parteien“ einfach in einen Topf warf. Da sind allerdings sowohl AfD wie Linke schief gewickelt: DieWähler haben sich für einen bürgerlichen Kurs entschieden. Dem völkischen Charakter einer Partei wie der AfD, die in Sachsen-Anhalt in Teilen unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht, haben sie aber eine klare Absage erteilt. „Der Hauptgegner der AfD ist die CDU“ hat Alice Weidel kürzlich gesagt. Ich würde es anders formulieren: Eine starke CDU ist das beste Bollwerk gegen Radikale im Parlament.
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