Die Einführung eines Landesjugendkongresses haben heute die Regierungsfraktionen CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der Hessischen Jugendring und die Landeschülervertretung in einer gemeinsamen Pressekonferenz angekündigt. Felix Martin, jugendpolitischer Sprecher von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „2022 wird es den ersten Jugendkongress im Hessischen Landtag geben. Drei Tage lang werden rund 120 junge Menschen ab 14 Jahren diskutieren, Forderungen erarbeiten und mit Abgeordneten ins Gespräch kommen. Der Landesjugendkongress ist ein attraktives Beteiligungsformat mit Eventcharakter. Neben politischen Inhalten soll deshalb außerdem Raum sein für Kultur, Musik und Beisammensein. Eine Folgeveranstaltung im Jahr 2023 soll die Nachhaltigkeit der Diskussion sicherstellen.“

Max Schad, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, ergänzt: „Seit 2018 sind die Rechte von Kindern in der hessischen Verfassung verbrieft, denn junge Menschen verdienen es, gehört zu werden. Der Jugendkongress bietet dafür eine gute Plattform. Für die Umsetzung fließen Gelder aus einem Partizipationsprogramm des hessischen Sozialministeriums sowie finanzielle Mittel vom Landtag und dem Jugendring. Nach der Projektphase wollen wir den Landesjugendkongress künftig dauerhaft etablieren. Außerdem wollen wir die Gemeinden und Städte motivieren, junge Menschen in die Entscheidungen vor Ort intensiver einzubinden.“

Vorangegangen ist der Initiative ein fachlicher Austausch zahlreicher Akteurinnen und Akteure der Jugendbeteiligung, darunter neben dem Jugendring, die Landesschülervertretung, Engagierte aus kommunalen Jugendparlamenten, die LAG Kinder- und Jugendbeteiligung sowie die hessische Union zur Stärkung der Kinder- und Jugendinteressen. Daraus entstand ein Konzeptpapier für Jugendbeteiligung auf Landesebene, das verschiedene Maßnahmen und Möglichkeiten beschreibt. Der Prozess wurde vom hessischen Ministerium für Soziales und Integration begleitet und finanziell unterstützt.

Kati Sesterhenn, die zuständige Referentin im Hessischen Jugendring, betont: „Dieses im breiten Bündnis erarbeitete Konzept kann die Jugendbeteiligung in Hessen entscheidend voranbringen. Wir fordern die Umsetzung eines Partizipationsmixes aus regelmäßigen Landesjugendkongressen, einem dauerhaft eingerichteten Jugendrat und digitalen Jugendbefragungen. Und wir fordern eine fachliche Begleitung und Koordination dieser verschiedenen Formate durch eine politisch unabhängige Fachstelle für Jugendbeteiligung.“

Mit dem Landesjugendkongress wird nun ein zentrales Element des Konzeptes umgesetzt. Die Teilnehmenden sollen zunächst neben selbstgewählten Themen auch weitere Beteiligungsinstrumente diskutieren. Über die Implementierung weiterer Maßnahmen wird auf Grundlage der Diskussionen und Erfahrungen mit dem ersten Jugendkongress im Hessischen Landtag entschieden. Jessica Jolene Pilz, Landesschulsprecherin, erklärt hierzu: „Wir begrüßen es, dass Jugendliche hier direkt an der Diskussion um die Ausgestaltung der Jugendbeteiligung beteiligt werden und sehen den Landesjugendkongress daher als ersten wichtigen Schritt. Wir verweisen aber auch darauf, dass dieses Beteiligungsformat nicht das einzige bleiben soll. Erst eine Vielfalt verschiedener miteinander abgestimmter Formate hat das Potenzial, möglichst viele verschiedene Jugendliche anzusprechen.“

Schad und Martin erklären: „Der Jugendkongress ist das erste auf Dauer angelegte Beteiligungsformat für junge Menschen auf Landesebene. Wir sind überzeugt, dass damit wichtige Meinungsbildungsprozesse initiiert werden sowie Mitbestimmung erweitert und langfristig unsere Demokratie gestärkt wird.“

Hintergrund:
Im Hessischen Jugendring haben sich 31 landesweit aktive Jugendorganisationen zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Über eine Million Kinder und Jugendliche in Hessen sind Mitglied in Jugendorganisationen und -verbänden. Mehr als 75.000 junge Menschen engagieren sich ehrenamtlich und freiwillig in der Kinder- und Jugendarbeit. Kinder und Jugendliche entscheiden selbst, wie sie arbeiten, welche Themen sie angehen und was wann und wo geschieht nach den Prinzipien der Selbstbestimmung und Selbstorganisation.

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