Max Schad im Gespräch mit dem Leiter der Musikschule Schöneck – Nidderau – Niederdorfelden
Die Förderung für öffentliche Musikschulen steigt in diesem sowie im kommenden Jahr um jeweils 600.000 Euro von jetzt 3,2 Millionen Euro auf dann 4,4 Millionen Euro. Einen entsprechenden Änderungsantrag zum Doppelhaushalt 2023/2024 haben die Regierungsfraktionen von CDU und Grünen gemeinsam mit der oppositionellen SPD beschlossen. Bis 2032 ist angestrebt, die Landesmittel insgesamt auf 9,2 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen und damit nahezu zu verdreifachen. Profitieren wird davon auch die Musikschule Schöneck – Nidderau – Niederdorfelden. Im Gespräch mit Schulleiter Christoph Möller informierte sich der CDU-Landtagsabgeordnete Max Schad über die Situation der Musikschulen allgemein sowie darüber, wofür die zusätzlichen Finanzmittel künftig konkret eingesetzt werden sollen.
Die Musikschule Schöneck – Nidderau – Niederdorfelden wurde 1979 als gemeinnütziger Verein unter Beteiligung der Bürgermeister der drei beteiligten Kommunen gegründet. Gefördert wird die sechstgrößte hessische Musikschule – landesweit gibt es 67 Einrichtungen dieser Art – durch die drei namensgebenden Kommunen sowie das Land Hessen. Die rund 2100 Schülerinnen und Schüler werden von 60 Lehrkräften unterrichtet; außerhalb von Corona-Zeiten stehen jährlich rund 50 Konzerte und weitere Veranstaltungen auf dem Programm.
Wie Christoph Möller hervorhob, erfüllen Musikschulen über den Unterricht hinaus auch einen gesellschaftlichen Auftrag: Sie fördern nicht nur die Persönlichkeitsentwicklung, Kreativität und Konzentrationsfähigkeit, sondern sind auch ein Ort der Begegnung und der Integration. Besonders deutlich werde dies im Rahmen unterschiedlicher Sozialprojekte, die sich unter anderem an sozial benachteiligte, verhaltensauffällige oder behinderte Kinder sowie Kinder aus Flüchtlingsfamilien richten.
Finanziert wird die Arbeit der Musikschulen bis dato hauptsächlich aus Elternbeiträgen. In den vergangenen Jahren ist der Kostendruck immer weiter gestiegen; die Folge waren hohe Gebühren bei gleichzeitig niedriger Bezahlung der Lehrkräfte. Immer weniger Musikpädagogen entschieden sich darum für eine Berufslaufbahn in einer öffentlichen Musikschule, während viele Familien sich den Unterricht für ihre Kinder schlicht nicht mehr leisten können.
„Musikschulen haben einen öffentlichen Bildungsauftrag, müssen gleichzeitig aber den Spagat schaffen, sich auf einem wachsenden Markt konkurrierender Kultur- und Freizeitangebote zu positionieren. Es ist deshalb absolut notwendig und richtig, dass das Land Hessen künftig stärker in die Finanzierung der Musikschulen investiert. Erfreulich ist ebenfalls, dass hierüber auch mit den Kolleginnen und Kollegen der SPD im Hessischen Landtag ein breiter Konsens erzielt werden konnte“, betonte Max Schad. Wünschenswert sei, dass auch die Kommunen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten an einer besseren Finanzierung öffentlicher Musikschulen beteiligen. „Es ist beeindruckend, auf welchem hohen Niveau hier gelehrt und musiziert wird. Ihre Arbeit ist eine echte Bereicherung für das kulturelle Leben in der Region“, lobte Schad und bedankte sich bei Möller für das große Engagement.
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