Wer nach Gemeinsamkeiten zwischen Politik und Kirche sucht, der wird bei genauerem Hinsehen schnell fündig: In Zeiten von steigender Mobilität und einer Individualisierung der Gesellschaft sind immer weniger Menschen bereit, sich aktiv ins Partei-, respektive Gemeindeleben einzubringen. Gerade in einer Region wie dem Rhein-Main-Gebiet, in dem die Menschen oft nur arbeiten, aber nicht wohnen oder umgekehrt, stellt dieser Bindungsverlust Parteien wie Kirche gleichermaßen vor Probleme. Das stellten die heimische CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Katja Leikert und CDU-Landtagskandidat Max Schad im Gespräch mit Vertretern des Kirchenkreises Hanau in Person von Dekan Dr. Martin Lückhoff und Dr. Steffen Merle, Pfarrer in Schöneck und Leiter des evangelischen Forums Hanau, fest.
Auch die Frage „Am bisherigen Kurs festhalten oder neue Wege beschreiten und damit vielleicht den eigenen Markenkern aufs Spiel setzen?“, beschäftigte die Gesprächsrunde gleichermaßen. In Zeiten, in denen viel über das Thema Religionsfreiheit diskutiert werde, verschiebe sich der Diskurs immer mehr hin zu einem interreligiösen Dialog, beispielsweise im Zuge der Islamdebatte. Katja Leikert machte deutlich, dass sie die Diskussion, ob „der Islam“ zu Deutschland gehört oder nicht – gerade in einer multikulturellen Stadt wie Hanau – nicht für zielführend hält. Wichtiger sei es, die Frage zu klären, wie offen eine Gesellschaft sein könne und wo die Grenzen der Vielfalt verlaufen. Dekan Lückhoff plädierte für eine „Alltagskultur als Leitkultur“, die alle Bereich umfasse, die unser tägliches Zusammenleben auszeichnen; Steffen Merle forderte eine „verbindende Idee“, angelehnt an das Aufstiegsversprechen des „American Dream“, die die Integration erleichtern soll.
Um diese guten Ansätze gemeinsam weiterzuentwickeln, will Katja Leikert mit den Kirchenvertretern im Gespräch bleiben. In künftige Gesprächsrunden sollen auch die Vertreter der katholischen Kirche eingebunden werden, um den überkonfessionellen Austausch zu fördern.
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