CDU-Landtagsabgeordneter stellt Anfrage an zuständigen Minister Al-Wazir
Zum Fahrplanwechsel 2022/2023 will der Rhein-Main-Verkehrsverbund einen entscheidenden Schritt zu sauberer und zukunftsweisender Mobilität gehen. 27 Züge sollen dann auf vier Strecken im Taunus mit Wasserstoff betrieben werden. Einen entsprechenden Großauftrag mit 500 Millionen Euro Gesamtvolumen hat eine Tochterfirma des Verkehrsverbunds vor wenigen Monaten erteilt. Umfassen wir der Auftrag u.a. die Versorgung mit Wasserstoff am Industriepark Höchst, die Instandhaltung sowie Reservezüge für die nächsten 25 Jahre. Der RMV wird damit die größte Brennstoffzellen-Flotte der Welt auf Hessens Schienen bringen. Bisher kommen die beiden weltweit einzigen Wasserstoffzüge seit dem vergangenen Jahr in Norddeutschland erfolgreich zum Einsatz.
Der hiesige CDU-Landtagsabgeordnete Max Schad schlägt nun in einer schriftlichen Anfrage an den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir einen solchen Wasserstoffantrieb auch für die Niddertalbahn vor.
„Seit langem schon setzen sich die Anrainerkommunen und –kreise für einen qualitativen und quantitativen Ausbau der Niddertalbahn ein. Wie der RMV im Rahmen der kürzlich durch Kreisdezernent Winfried Ottmann initiierten 2. Niddertalbahnkonferenz mitgeteilt hat, plant der Verkehrsverbund deshalb auf Basis einer derzeit noch laufenden Machbarkeitsstudie, eine Elektrifizierung der Bahnstrecke weiterzuverfolgen. Wenn es uns gelingen sollte, auch die Niddertalbahn künftig mit Wasserstoff anzutreiben, könnte auf eine solche Elektrifizierung verzichtet und eine Kapazitätserweiterung möglicherweise schon früher als geplant umgesetzt werden“ so der CDU-Politiker.
Konkret erkundigt sich Schad bei Verkehrsminister Al-Wazir danach, welche Anforderungen grundsätzlich an eine Strecke gestellt werden, damit ein Wasserstoffantrieb in Frage kommt und ob der Einsatz von wasserstoffbetriebenen Zügen für die Strecke der Niddertalbahn möglicherweise bereits in Erwägung gezogen wurde.
Auf den geplanten Fahrstrecken im Taunus sei zudem geplant, auf Wasserstoff zurückzugreifen, der im Industriepark Höchst ohnehin als Nebenprodukt chemischer Prozesse anfällt. Bestandteil der Anfrage sei deshalb auch, ob dem Ministerium über den Industriepark Höchst hinaus weitere Standorte bekannt sind, die sich für eine entsprechende Weiterverwendung bereits produzierten Wasserstoffs eignen.
Eine mögliche Parallele zieht Schad zum Industriepark Wolfgang. „Auch dort gibt es schon heute im Rahmen eines Kooperationsprojekts eine Wasserstoff-Tankstelle. Der Industriepark hat außerdem durch mehrere Unternehmen, die aktiv im Bereich Brennstoffzellentechnologie forschen, bereits Berührungspunkte zum Wasserstoffantrieb. Die Niddertalbahn könnte also durchaus dazu geeignet sein, die nun für die Taunusbahnen geplanten Wasserstoffzüge auch für weitere Strecken in Hessen auf den Weg zu bringen“, so Schad abschließend.
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